Angeborene & erworbene Herzfehler (EMAH)

Schwerpunkte der Klinik

Patienten mit angeborenen Herzfehlern
Patienten mit dem kompletten Spektrum angeborener Herzfehler, chirurgisch oder katheterinterventionell korrigiert, teilkorrigiert wie unkorrigiert werden betreut. Besonderes Augenmerk liegt auf der zeitgerechten Planung von Erst- wie Wiederholungseingriffen (Operation oder Katheterintervention) durch umfassende Diagnostik sowie deren letztendliche Durchführung. Des weiteren werden alle chronischen Komplikationen (Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen, Lungenhochdruck etc.) wie akute Komplikationen abgeklärt und behandelt (Rhythmusstörungen, Endokarditis, diverse Gefäßkomplikationen etc.). Das Spektrum umfasst unter anderem folgende Krankheitsbilder:
  • Obstruktive Herzfehler: Klappenstenosen (Aorten-, Mitral-, Pulmonal- und Trikuspidalklappe), Verengungen oberhalb und unterhalb der Klappen sowie innerhalb der Herzkammern, Stenosen der großen Gefäße (Z.B. Aortenisthmusstenose)
  • Herzklappeninsuffizienzen
  • Einfache Shuntvitien: offenes Foramen ovale, Vorhofseptumdefekt, Ventrikelseptumdefekt, offener Ductus arteriosus u.a.
  • Komplexe Herzfehler: Fallot´sche Tetralogie, Transposition der großen Gefäße (komplett oder angeboren korrigiert), Trikuspidal-, Pulmonal-, Mitralatresie, Ebstein Anomalie, Herzfehler mit nur einer funktionstüchtigen Herzkammer (univentrikuläre Herzen), Z.n. Fontanoperation
Patienten mit erworbenen Herzfehlern, unter anderem mit folgenden Krankheitsbildern:
  • Aortenklappenstenose: Quantifizierung, präoperative Diagnostik incl.Herzkatheter, bei  entsprechender Indikation auch interventionelle Aortenklappenimplantation (transfemoral oder apikal)
  • Katheterinterventionelle Implantation von Herzklappen in Pulmonalposition
  • Mitral- und Tricuspidalklappeninsuffizienz: Diagnostik bei primären, morphologisch veränderten Klappenfehlern (z.B. Prolaps) oder sekundäre Klappenfunktionsstörungen bei Infarkt, dilatativer Kardiomyopathie, Rechtsherzerkrankung und anderen, Quantifizierung mittels Echokardiographie, präoperative Diagnostik incl. Herzkatheter, in Planung: Bei entsprechender Indikation interventionelle Therapie der Mitralklappeninsuffizienz mit dem MitraClip®-Verfahren, in Planung: interventioneller LAA-Verschluss
  • Endokarditistherapie
  • Evaluierung postoperativer Ergebnisse und Komplikationen wie z.B. Dysfunktion künstlicher Herzklappen
Allgemeine  Übersicht über die diagnostischen und therapeutischen Verfahren:
Es steht ein breites diagnostisches Spektrum nicht-invasiver Verfahren zur Verfügung, inklusive Echokardiografie (transoesaophageal und transthorakal einschließlich Gewebedoppler, Strain-basierte Darstellungen sowie dreidimensionale Echokardiographie) Langzeit- und Belastungs-EKG, 24 h-Blutdruckmessung, Belastungstests (Ergometrie und Spiroergometrie), kardiale Magnetresonanztomographie sowie dual-source-Computertomographie (gemeinsam mit dem Institut für Klinische Radiologie). Folgende invasive Verfahren werden durchgeführt:
  • Diagnostik: Links- und Rechtsherzkatheter unter Verwendung biplaner Durchleuchtungstechnik und Rotationsangiographie
  • Katheterinterventionen: Verschluss von offenem Foramen ovale. Verschluss von Vorhofseptumdefekten. Verschluss von offenen Ductus arteriosus Botalli. Ballondilatation (Valvuloplastie) von Herzklappen (Pulmonalklappe, Mitral- und Trikuspidalklappe und Aortenklappe). Katheterimplantation von Aortenklappenprothesen (transfemoral oder apikal). Ballondilatation und Stent-Implantation verengter Gefäße. Verschlüsse unerwünschter Gefäßverbindungen.
  • Rhythmologische Behandlung einschließlich Defibrillatortherapie, insbesondere auch bei Rhythmusstörungen im Zusammenhang mit angeborenen Herzfehlern (z.B. Vorhofflattern, ventrikuläre Rhythmusstörungen) einschließlich elektrophysiologischer Diagnostik und Therapie (durch die Sektion Rhythmologie, Leitung Prof. Dr. med Eckardt)
  • Zudem kann bei Bedarf eine chirurgische Therapie durch unsere Kollegen der Herz-Thoraxchirurgie erfolgen.