Prostatakrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Wenn er rechtzeitig erkannt wird und der Tumor noch auf die Prostata begrenzt ist, sind die Heilungschancen gut. „Aber nicht immer liefern die bisherigen Untersuchungsmöglichkeiten eindeutige Befunde“, erklärt Prof. Dr. Axel Semjonow, Leiter des UKM Prostatazentrums. Er verweist auf eine neue Technik – die sogenannte Ultraschall-MRT-Fusionsbiopsie – mit deren Hilfe Veränderungen in der Prostata präziser dargestellt undBiopsien zielgerichtet durchgeführt werden können.
„Das Verfahren wird erst in wenigen deutschen Kliniken eingesetzt“, so Prof. Dr. Walter Heindel, Direktor der Klinischen Radiologie am UKM. Dabei werden die in den Voruntersuchungen gewonnenen Abbildungen der MRT (Magnetresonanztomographie) mit den ultraschallgesteuerten Biopsieaufnahmen in Echtzeit kombiniert. „Dadurch können wir die Prostata und verdächtige Läsionen genau abgrenzen. Auch die Position der Biopsienadel wird klar visualisiert“, erklärt der Radiologe.
Der Einsatz der MRT als Voruntersuchung ist dann hilfreich, wenn der Verdacht auf ein Prostatakarzinom besteht, herkömmliche Untersuchungsmethoden wie Tastbefund, Ultraschalluntersuchung und eine anschließende fächerförmige Biopsie es aber nicht nachweisen konnten. „Ist z.B. der PSA-Wert – ein prostataspezifisches Antigen, das zur Früherkennung von Prostatakrebs beitragen kann – bei einem Mann erhöht oder steigt sogar an, macht er sich natürlich Sorgen und möchte Gewissheit“, erzählt Dr. Martin Bögemann, Leiter der Sektion Uroonkologie. „Auch der behandelnde Mediziner benötigt eine präzise Diagnostik als Grundlage für die weitere Therapieplanung.“
Dank des technischen Fortschritts verbessern sich die Möglichkeiten der sogenannten multimodalen MRT als Voruntersuchung dabei ständig. Multimodal heißt, dass neben rein anatomischen auch gewebespezifische Informationen gesammelt werden. Zudem ermöglicht der Einsatz
höherer Feldstärken durch eine deutlich höhere Auflösung der Aufnahmen, dass bösartige Veränderungen bereits in einem früheren Stadium erkannt werden können. Alle Informationen zusammen ergeben dann ein aussagekräftiges Gesamtbild. Wird dies bei der Fusionsbiopsie dann noch mit denen der Ultraschalluntersuchung kombiniert, lassen sich Proben des verdächtigen Gewebes auch in schwierigen Bereichen gezielt entnehmen. Das Risiko, dass die Biopsienadel möglicherweise den Tumor nicht optimal trifft oder sogar ganz verfehlt, ist also minimiert. „Auch die Anzahl der Probenentnahmen sowie der Untersuchungssitzungen wird sich durch die Fusionsbiopsie vermutlich reduzieren lassen“, so Priv.-Doz. Dr. Thomas Allkemper, leitender Oberarzt der Radiologie. Ein weiterer Vorteil der insgesamt verbesserten Diagnostikmöglichkeiten ist, dass die Mediziner anhand der kombinierten Bildgebung besser zwischen Läsionen, welche lediglich aufmerksam überwacht werden müssen, und aggressiven Tumortypen unterscheiden können. So lässt sich eine Übertherapie häufig vermeiden. „Gerade bei älteren Patienten mit einem wenig aggressiven Prostatakrebs kann es viele Jahre dauern, bis tumorbedingte Beschwerden auftreten. Für viele der Betroffenen bedeutet ein nicht aggressiver Tumor weder eine Verschlechterung der Lebensqualität noch eine Verkürzung der Lebenszeit“, so Zentrumsleiter Semjonow. „Diesen Patienten bieten wir die sogenannte aktive Überwachung an.“ Deren Ziel ist es, eine Übertherapie, also eine unnötige Behandlung, zu vermeiden. Manche Tumoren schreiten jedoch schneller fort, so dass zeitnah Handlungsbedarf besteht. Bei der neuen Ultraschall-MRT-Fusionsbiopsie, sind sich Radiologen und Urologen einig, handelt es sich um ein schonendes Verfahren für eine präzisere Diagnostik beim Prostatakarzinom, das sowohl dem betroffenen Mann als auch den behandelnden Ärzten mehr Sicherheit bietet. Denn je aussagekräftiger die Bildgebung ist, desto individueller lässt sich das weitere Vorgehen bzw. die weitere Therapie anpassen.
höherer Feldstärken durch eine deutlich höhere Auflösung der Aufnahmen, dass bösartige Veränderungen bereits in einem früheren Stadium erkannt werden können. Alle Informationen zusammen ergeben dann ein aussagekräftiges Gesamtbild. Wird dies bei der Fusionsbiopsie dann noch mit denen der Ultraschalluntersuchung kombiniert, lassen sich Proben des verdächtigen Gewebes auch in schwierigen Bereichen gezielt entnehmen. Das Risiko, dass die Biopsienadel möglicherweise den Tumor nicht optimal trifft oder sogar ganz verfehlt, ist also minimiert. „Auch die Anzahl der Probenentnahmen sowie der Untersuchungssitzungen wird sich durch die Fusionsbiopsie vermutlich reduzieren lassen“, so Priv.-Doz. Dr. Thomas Allkemper, leitender Oberarzt der Radiologie. Ein weiterer Vorteil der insgesamt verbesserten Diagnostikmöglichkeiten ist, dass die Mediziner anhand der kombinierten Bildgebung besser zwischen Läsionen, welche lediglich aufmerksam überwacht werden müssen, und aggressiven Tumortypen unterscheiden können. So lässt sich eine Übertherapie häufig vermeiden. „Gerade bei älteren Patienten mit einem wenig aggressiven Prostatakrebs kann es viele Jahre dauern, bis tumorbedingte Beschwerden auftreten. Für viele der Betroffenen bedeutet ein nicht aggressiver Tumor weder eine Verschlechterung der Lebensqualität noch eine Verkürzung der Lebenszeit“, so Zentrumsleiter Semjonow. „Diesen Patienten bieten wir die sogenannte aktive Überwachung an.“ Deren Ziel ist es, eine Übertherapie, also eine unnötige Behandlung, zu vermeiden. Manche Tumoren schreiten jedoch schneller fort, so dass zeitnah Handlungsbedarf besteht. Bei der neuen Ultraschall-MRT-Fusionsbiopsie, sind sich Radiologen und Urologen einig, handelt es sich um ein schonendes Verfahren für eine präzisere Diagnostik beim Prostatakarzinom, das sowohl dem betroffenen Mann als auch den behandelnden Ärzten mehr Sicherheit bietet. Denn je aussagekräftiger die Bildgebung ist, desto individueller lässt sich das weitere Vorgehen bzw. die weitere Therapie anpassen.