Urologie
Unsere Schwerpunkte
Unsere Klinik ist ein Zentrum für die Diagnostik, Behandlung und Erforschung von urologischen Krebserkrankungen. Besondere Schwerpunkte der Klinik liegen in der Behandlung und Beratung von Patienten mit Prostata-, Nieren-, Harnblasen-, und Hodenkrebs. In Kooperation mit Strahlentherapeuten, internistischen Onkologen und Schmerzspezialisten gewährleisten wir eine optimale Versorgung und beraten Sie kompetent zu allen Therapie-Alternativen. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir einen individuellen Therapieplan. Neben der stationären Behandlung können Sie zur Beratung und ambulanten Betreuung unsere allgemeine ambulante Sprechstunde sowie die speziellen Tumorsprechstunden nutzen.
Im Rahmen der operativen Tumor-Therapie bieten wir nahezu sämtliche Therapieverfahren an. Folgende Schwerpunkte haben sich in unsere Klinik besonders etabliert:
- Offene und laparoskopische radikale Prostatektomie (auch mit Nerverhaltung)
- Radikale Zystoprostatektomie (Prostata- und Blasenentfernung) einschließlich kontinenter und inkontinenter Harnableitungsverfahren (Urostoma, Nabelpouch, Neo-Blase)
- Offene und laparoskopische retroperitoneale Lymphadenektomie und Residualtumorresektion
- Offene und laparoskopische radikale Tumornephrektomie
- Organerhaltende Nierentumorenukleation/Partielle Nephrektomie
- Offene und laparoskopische Nephroureterektomie
- Offene und laparoskopische Operationen an der Nebenniere
- Interdisziplinäre Tumorchirurgie gemeinsam mit allen weiteren Fachdisziplinen des UKM jeweils speziell abgestimmt auf die notwendige Behandlung des einzelnen Patienten
Neben der operativen Therapie bieten wir in Kooperation mit der Onkologischen Abteilung der Medizinischen Klinik A sowie der Strahlentherapie des UKM eine Vielzahl an Chemotherapien und Bestrahlungsformen an welche wir in einer interdisziplinären Tumorkonferenz exakt auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten anpassen um eine optimale Therapie anbieten zu können.
Thulium- oder Holmium-Laser-Enukleation der Prostata
Die Laser-Enukleation der Prostata (TULP) gehört zu den minimalinvasiven transurethralen (d. h. mittels endoskopische Spiegelung durch die Harnröhre) Operationsverfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung, zu denen auch die klassische transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P) mit der heißen Schlinge oder verschiedene lediglich Gewebe „verdampfende“ OP-Techniken zählen (Laservaporisation, TURIS, etc.). Bei der TULP hingegen wird im Normalfall die gesamte vergrößerte Prostatainnendrüse, die für die obstruktiven Beschwerden beim Wasserlassen (verzögertes Wasserlassen, verminderter Harnstrahl, verlängerte Zeit für das Wasserlassen, Restharnbildung, Überlaufblase, Harnverhaltung) verantwortlich ist, minimalinvasiv entfernt. Ein Rezidiv (Wiederkehr des Beschwerdebildes) ist daher im Gegensatz zu Verfahren, bei denen nur ein Teil der Prostatainnendrüse entfernt wird (TUR-P, Laser- Vaporisation der Prostata, TURIS, etc.), extrem unwahrscheinlich.
Mehr Informationen zur Behandlung
Diagnostik und Therapie der Urolithiasis
Nierensteine sind Ablagerungen, die sich aus Bestandteilen des Urins bilden. Sie entstehen durch das Auskristallisieren von Substanzen, die normalerweise im Harn gelöst sind. Bei der Entstehung der Steine spielen Ernährung und Trinkmenge, aber auch Harnwegsinfektionen und verschiedene Stoffwechselerkrankungen eine bedeutende Rolle. Häufig bleiben Steine unbemerkt oder werden zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung entdeckt. Nierensteine können jedoch auch zum Auftreten einer Nierenkolik führen, die durch starke Schmerzen im Rücken-, Flanken- oder Unterbauchbereich gekennzeichnet ist. In den meisten Fällen geht ein Nierenstein selbstständig über die Ausscheidung mit dem Harn ab. Bleibt ein solcher Spontanabgang aus, kommen je nach Lage und Größe des Steins verschiedene Formen der Steintherapie in Betracht.
Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie ermöglicht eine patientenschonende Zerstörung von Steinen. In den meisten Fällen ist hier keine Narkose erforderlich. Weiterhin bieten wir alle Möglichkeiten der Ureterorenoskopie (starre und flexible Instrumente) und Laserlithotripsie neben der perkutanen Nephrolitholapaxie (PCNL) und der, heute nur noch selten angewandten, offenen Steinchirurgie.
Reproduktionsmedizin/ Andrologie
Die Andrologie umfasst alle Bereiche der Medizin und der Naturwissenschaften, die sich mit den Fortpflanzungsfunktionen des Mannes unter normalen und krankhaften Bedingungen auseinandersetzen. Somit ist sie die Lehre von den Fortpflanzungsfunktionen des Mannes und deren Störungen in allen Lebensphasen.
In enger Kooperation mit dem Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie - Klinische Andrologie – (Chefärztin Frau Prof. Dr. Sabine Kliesch) bieten wir ein breites Spektrum an Diagnostik und Therapie. Zu unserem Repertoire gehören:
- Sterilisationen
- Operationen zur Refertilisierung nach Sterilisation (z.B. Vasovasostomie)
- Diagnostik und Therapie bei männlicher Unfruchtbarkeit
- Hodenbiopsien zur Gewinnung von Spermien
- Kryokonservierung von Spermien
- Diagnostik und Therapie bei Erektionsstörungen
- Implantation von hydraulischen Penisprothesen
- Diagnostik des Hypogonadismus
- Testosteronsubstitution
Kinderurologie
Die Kinderurologie befasst sich mit den angeborenen und erworbenen Erkrankungen urologischer Organe im Kindesalter. Wir bieten eine Spezialsprechstunde für Kinderurologie in der Sie Ihr Kind ambulant vorstellen können. Hier führen wir die notwendigen Untersuchungen durch und beraten Sie ausführlich. Gemeinsam mit der Kinderklinik steht Ihnen ein Kompetenznetzwerk aus Kinderurologen, Kindernephrologen, Kinderärzten und Kinderradiologen zur Verfügung. Sollte bei Ihrem Kind eine Operation erforderlich sein, können wir diese oft als ambulanten Eingriff durchführen. Ist eine stationäre Behandlung notwendig, müssen unsere kleinen Patienten natürlich nicht allein im Krankenhaus bleiben. Mutter oder Vater können auf Wunsch mit ihrem Kind zusammen auf unserer Kinderstation aufgenommen werden.
Inkontinenz
Der ungewollte Urinverlust ist ein weit verbreitetes Krankheitsbild und kann als eine Volkskrankheit benannt werden. Männer sind ebenso wie Frauen betroffen. Mit dem steigenden Alter steigt die Häufigkeit des unwillkürlichen Urinverlustes in der Bevölkerung an. Leider ist diese Erkrankung noch immer ein Thema, über das häufig geschwiegen wird. Die Lebensqualität der Betroffenen ist deutlich eingeschränkt. Somit ist es wichtig, dass man die Harninkontinenz untersucht und therapiert.
Man unterscheidet mehrere Formen der Harninkontinenz, welche gelegentlich auch gemeinsam auftreten können. Daher müssen wir neben einem ausführlichen Gespräch einige Untersuchungen durchführen, um eine Diagnose zu stellen und die richtige Therapie einzuleiten. Hier stehen neben der Zystoskopie die Uroflowmetrie, sämtliche Formen der radiologischen Diagnostik und auch die Urodynamik zur Verfügung.
Diagnostik und Therapie von Nierenerkrankungen
Die Ursachen für eine Einschränkung der Nierenfunktion sind vielfältig. Sie reichen von vererbbaren Erkrankungen über Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Erkrankungen des Immunsystems bis hin zu chronischen Nierenentzündungen, Erkrankungen und Fehlbildungen im Bereich der Harnwege. Durch die enge Kooperation mit der nephrologischen Abteilung der Medizinischen Klinik D der UKM bieten wir Ihnen umfangreiche Möglichkeiten der Diagnostik und eine, an die Ursache der Nierenerkrankung, optimal angepasste Therapie.
Endoskopie
Die Urologie der Gegenwart ist ohne die diagnostischen und therapeutischen Verfahren der modernen Endoskopie undenkbar. Unsere Klinik verfügt über moderne Endoskope, die eine schonende Spiegelung des Harntraktes erlauben. Die Endoskopie ist ein Verfahren, um Harnröhre, Harnblase, Harnleiter und Nierenbecken zu untersuchen. Dank dieser Technik ist es möglich, das Körperinnere sichtbar zu machen. So kann der Arzt selbst kleinste Schleimhaut-Veränderungen, Tumore und Fremdkörper erkennen. Die endoskopische Untersuchung von Harnleiter und Nierenbecken erfordert extrem dünne hochwertige Endoskope. Mit Hilfe dieser Instrumente lassen sich der Harnleiter und das Nierenbecken-Kelch-System mit seinen Verzweigungen schonend einsehen. Die Untersuchung wird grundsätzlich in Vollnarkose im Rahmen eines – meist kurzen – stationären Aufenthaltes durchgeführt. Steine können mit Hilfe von Laserung zertrümmert werden.
Neben der Diagnostik und Steintherapie können endoskopisch Blasentumore entfernt werden, Engen der Harnröhre erweitert werden und Prostatagewebe entfernt werden.
Minimal-invasive laparoskopische Operationen
An unserer Klinik kommen zunehmend minimal-invasive Techniken zum Einsatz. Vor allem bei Prostatakarzinom (Laparoskopische Radikale Prostatektomie) und bei Nieren- und Nebennierenerkrankungen, wie z.B. Nierentumoren, Nierenzysten, Schrumpfnieren und Nebennierentumoren (Laparoskopische Nephrektomie, lap. Adrenalektomie, Nierenzystenentfernung etc.), können wir den Patientinnen und Patienten ein laparoskopisches Operationsverfahren anbieten. Die Vorteile der Laparoskopie bestehen dabei hauptsächlich in einem schonenden Operationsverfahren, welches unter exzellenter Sicht (hochauflösende, digitale 3-Chip-Kameraoptik) sicher und mit wenig Blutverlust durchgeführt werden kann. Hierdurch entstehen bei den Patienten in der Regel nur wenige postoperative Wundschmerzen, so dass sie schneller wieder mobilisiert und meistens auch früh wieder aus der stationären Behandlung entlassen werden können.
Plastisch rekonstruktive Eingriffe an Niere, Harnwegen und Harnblase
Hierbei handelt es sich um Eingriffe an den Urogenitalorganen welche bei bestimmten Erkrankungen notwendig sind um wieder zu einer normalen Anatomie bzw. zu einer normalen Organfunktion zu gelangen. Die wichtigsten rekonstruktiven Eingriffe sind folgend kurz aufgeführt:
- Beschneidungen bei Vorhautverengungen
- Varikozelen/ Hydrozelen-Operation
- Orchidolyse und Orchidopexie bei Hodenhochstand
- Plastiken der Harnröhrenöffnung
- Harnröhrenplastik unter Verwendung von Mundschleimhaut
- Nierenbeckenplastik
- Neueinpflanzung oder Ersatz des Harnleiters (Psoas Hitch, Boari-Lappen, Darminterponation)
- Antirefluxplastik bei refluxivem Harnleiter
- Kontinente Darmersatzblase mit Erhalt der Harnröhre (Neoblase)
- Kontinente Darmersatzblase mit Ausleitung am Nabel (MAINZ Pouch I) und Ausleitung über den Enddarm (MAINZ Pouch II)
- Blasenerweiterungsplastik (Augmentation)
- Nicht-kontinente Darmersatzblase (Ileum-Conduit)
- Mikrochirurgische Vaso-Vasostomie bei Refertilisierungswunsch nach Sterilisation
- Prothetische Chirurgie (künstlicher Blasenschließmuskel und Schwellkörperprothesen)
Spezialsprechstunden
Wir haben in unserer Klinik zur optimalen Versorgung Spezialsprechstunden für Patienten mit Fragen zu folgenden Themengebieten eingerichtet:
- Nierentumorsprechstunde
- Kinderurologische Sprechstunde
- Prostata-Sprechstunde
- Sprechstunde für Patienten mit Erektionsstörungen
- Kontinenz-Sprechstunde
- Andrologie- und Hodentumorsprechstunde
- Harnblasentumorsprechstunde